4 Planungstheoretische Schlußfolgerungen

 

Es gibt vier Gruppen von Veränderungen der Zukunft

a) Veränderungen, die ohne Bezug auf den Menschen einfach stattfinden,

b) Veränderungen, die in einem Bezug zum Menschen gesetzt werden, d. h. einen Sinn, Vorteil oder Nachteil haben,

c) Veränderungen, die ohne umfassende Abwägung von Vor- bzw. Nachteilen einfach spontan gewollt sind, (Zertreten eines Käfers, Pflücken einer Blume, Schneiden einer Hecke in einer speziellen Form) und

d) Veränderungen, die sich aus dem Unbekannten/noch nicht Erforschten ergeben.

Die erste Gruppe a) ist vermutlich ziemlich groß (Sturm, Regen, Frost, Gezeiten, Tag- und Nacht, Jahreszeiten usw. Die Dunkelheit in der Nacht kommt, egal ob wir uns davor fürchten oder uns darauf freuen!)

Die letzte Gruppe d) kann ebenfalls ziemlich groß sein (z. B. wenn unbekannte kleine Ursachen sich zu großen Ereignissen verstärken, - wie ein Rinnsal, das eine Rinne in einen Deich spült, der dann bricht).

In eine Skala einzuordnen sind im Grunde nur diejenigen Veränderungen der Gruppe b), die im Rahmen des jeweiligen Wertemusters einer "gewollten Kulturlandschaft" als besser oder schlechter angesehen werden.

Bei den Veränderungen der Gruppe c) können nur die Ergebnisse in Bezug zum jeweiligen Wertemuster gesetzt werden. (Im Ökonomischen Bereich ist bekannt, daß bis zu 70 % aller Entscheidungen nicht rational, sondern emotional erfolgen.)

Besonders zu beachten ist dabei, daß viele Veränderungen (zumindest alle der Gruppe a) unbekannt viele der Gruppe c) und manche Veränderungen der übrigen Gruppen auf jeden Fall stattfinden.

Wenn aber viele Attribute einer Landschaft sich (systematisch, abrupt oder stetig) verändern, wird das Festhalten einiger Veränderungen mit größerer Wahrscheinlichkeit in Bezug auf den Menschen negativ sein. (Festhalten bedeutet hier Nichtanpassen an veränderte Situationen.)

Schließlich ist hervorzuheben, daß jede Veränderung auch Chancen bringt! Jede Veränderung vernichtet nicht nur, sondern schafft auch Neues!

(Das Aussterben der Saurier erleichterte die Entwicklung der Mammalia, also auch des Menschen; ein Windwurf erleichtert das Aufblühen der lichtsuchenden Waldbodenflora usw.)

Ein Festhalten, d. h. ein Verhindern aller Veränderungen ist weder möglich noch sinnvoll.

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