3.3.2.3 Das Problem der Datenordnung bzw. der Datengewichtung

 

Aus pragmatischen Gründen ist meistens die Zahl der Attribute, die berücksichtigt werden können, begrenzt.

Sinnvoll wäre es deshalb, eine Rangordnung der Attribute herstellen zu können, um die "wichtigsten" zuerst in Entscheidungsfindungen einzubeziehen. Aus den in den vorangegangenen Kapiteln beschriebenen und ähnlichen Gründen ist jedoch nicht immer eine eindeutige Rangordnung herstellbar, - zumindest nicht bei etwa gleich-"wertigen" Attributen. Übliche Hilfsmittel, z. B. lexikographische Ordnungen führen dabei leicht zu zufälligen oder sogar nachteiligen Ergebnissen wie das nachfolgende Beispiel zeigt.

Ordnet man z. B. nach dem wissenschaftlichen Namen, steht die vom Aussterben bedrohte Adenophera korrekt vor der lediglich gefährdeten Arnika.

 

Gefährdungsgrad 
in Deutschland
          
Name
          
Rangordnung
          
1
Adenophera liliifolia/Schellenblume
1
3
Arnika montana/Arnika
2

 

Ordnet man nach dem deutschen Namen, kehrt sich die Rangordnung um und es entsteht ein sachlich völlig falsches Bild.

 

Gefährdungsgrad 
in Deutschland
Name
Rangordnung
3
Arnika montana/Arnika
1
1
Adenophera liliifolia/Schellenblume
2

 

Hätte man aus pragmatischen Gründen (und ohne Kenntnis des Gefährdungsgrades, d. h. bei Vernachlässigung eines Unterattributes) hinter dem oberen Namen die Attributesammlung abgeschnitten, wäre das Gesamtergebnis dadurch je nach Wahl des Ordnungsmusters sehr unterschiedlich beeinflußt worden. Bei Wahl einer Ordnung nach deutschen Namen wäre in diesem Beispiel die wesentlich gefährdetere Art Adenophera unbeachtet geblieben.

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