3.3.2.2 Das Problem der Datenüberlappung

 

Wie im vorangegangenen Kapitel erläutert, sind Daten/Attribute stets unvollständig. Die Größe und Bedeutung des unbehandelten Restes ist unbekannt.

Darüberhinaus gibt es bei (zusammengesetzten) Daten auch Überschneidungen; z. B. das Vorkommen einer seltenen Tierart, (z. B. einer Flußperlmuschel) die (in eventuell unterschiedlichem Umfang) Mitursache für die Ausweisung eines "Naturschutzgebietes", eines "Landschaftlichen Vorbehaltsgebietes", eines "Wasserschutzgebietes" u. a. auf der gleichen Fläche sein kann.

Nehmen wir an, daß es in jedem der Attribute "Naturschutzgebiet", "Landschaftliches Vorbehaltsgebiet" und "Wasserschutzgebiet" neben den bekannten und den unbekannten Teilen auch einen Anteil gibt, der durch das Vorkommen z. B. der Flußperlmuschel bedingt ist, dann würde in einer einfachen Addition solcher Attribute der Anteil der Flußmuschel dreimal beachtet. Will man das vermeiden und die Flußperlmuschel im neuen Gesamtattribut nur einmal berücksichtigen, würden die Anteile der bekannten und unbekannten Attributteile ein anderes Gewicht erhalten. (s. Darstellung 1).


Darstellung 1

Veranschaulichung inhaltlicher Überlappungsprobleme

Addiert man die drei Attribute A, B, und C, dann darf der Anteil "Vorkommen Flußperlmuschel" nicht dreimal beachtet werden.

Dadurch erhalten beispielsweise bei einer Addition die anderen Teile ein anderes Gewicht.


 

Es wird geschätzt, daß von den über 50 in der Bundesrepublik Deutschland im ländlichen Raum ausweisbaren unterschiedlichen Schutzgütern ein sehr großer Anteil aus Überlappungen gleicher Unterattribute besteht.

Aufgrund solcher Überlappungen sind übliche mathematische Aktionen mit landschafts- und kulturbezogenen Attributen mit äußerster Vorsicht vorzunehmen.

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