SD FÜRST ZU OETTINGEN-SPIELBERG

Im Jahr 2000 können wir auf eine 400-jährige Geschichte des Jagdschlosses Hirschbrunn zurückblicken, das ein bestimmendes Merkmal der Region am Südrand des Oettinger Forstes ausmacht. Das Schloss hat baugeschichtlich seinen Ursprung in der Zeit der Renaissance, erfuhr im Barock eine Erweiterung durch den schönen Kirchenanbau und musste auch lange Perioden eines Dornröschenschlafes über sich ergehen lassen. Erst zum Ende des vergangenen Jahrhunderts erwachte das Schloss durch eine umfassende Renovierung zu neuem Leben und dient jetzt einem innovativen Unternehmen als Büro und Wohnung.

Jubiläen vermitteln naturgemäß den Impuls zur Reflexion über die Zeit, über Wesen, Ausmaß und Qualität von Veränderungen in der Zeit. Wie bereits der Name sagt, war die Renaissance eine Zeit des Aufbruchs und daher vielleicht vergleichbar mit heute, wo unglaubliche Umwälzungen vor allem kommunikationstechnischer Art unser Leben verändern, von dem einen mit Argwohn oder gar Furcht beobachtet, von dem anderen als große Chance begriffen. Vor diesem Hintergrund habe ich als Eigentümer mit großem Interesse den Vorschlag des jetzigen Bewohners des Schlosses, Herrn Dr. Dr. Marquardt mit seinem Institut für Wirtschaftsökologie, zu einer "Jubiläumsschrift" ganz anderer Art aufgegriffen.

Das Internet bzw. die CD soll das Medium darstellen, mit dem die Veränderungen des Umfeldes im Bereich des Jagdschlosses Hirschbrunn aus dessen exponiertem Blickwinkel durch systematische Bilddokumentationen festgehalten ist. Was hier an Werden, Wachsen und Vergehen kulturlandschaftlicher Elemente wiedergegeben wird, bedeutet nicht nur ein Zeitdokument für das unterhalb des Schlosses gelegene Dorf Dornstadt mit seiner Feldflur und den sich nach Norden anschließenden Oettinger Forst. Vielmehr kann diese systematische Zeitaufnahme als ein nutzbringend verwendbares technisches Modell für die Entwicklungsplanung von Regionen dienen.

Das Jagdschloss Hirschbrunn, in seiner baulichen Substanz und Gestalt als geschichtliches Dokument abendländischer Baukultur auf den heutigen Tag bewahrt, genutzt als berufliche Wirkungsstätte, in der modernste Technik Voraussetzung aussagefähiger Arbeitsergebnisse ist - wie lässt sich besser zeitlicher Wandel mit dem inneren Bedürfnis nach geschichtlicher Kontinuität verbinden!