Die "Dicke Eiche von Hirschbrunn" (Quercus petraea) hat wohl schon den Bau des Jagdschlosses gesehen. Über Jahrhunderte "beobachtete" sie das Leben und Treiben in und um Hirschbrunn. Erst vom Weihnachtsorkan 1999 wurde sie umgeworfen.
In einer Mulde "Schlossweiher" genannt, soll schon seit etwa 1350 in einem Weiher ein Pfahlbauschloss gestanden haben. Die Eichenstämme, auf denen es gegründet war, kamen erst 1975 bei Baggerarbeiten wieder ans Tageslicht. Der Name "Hyrsprunnen" wird urkundlich im Jahre 1413 erwähnt (wohl entstanden nach der noch heute neben dem Schloss sprudelnden, leicht schwefelhaltigen Quelle).
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1601 wurde das alte Schloss abgebrochen. Um 1600 wurde mit dem Bau des jetzigen Jagdschlosses begonnen. Es wurde von dem damaligen protestantischen Grafen Gottfried von Oettingen-Oettingen und Wilhelm II. von Oettingen-Wallerstein errichtet.
Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 wurde das Jagdschloss Hirschbrunn immer wieder von durchziehenden Banden und versprengten Soldaten geplündert. 15 Jahre war der Ort ganz verlassen, nur Wölfe hausten dort! Erst 1649 kehrten wieder Menschen in den Ort zurück. Viele Emigranten aus dem "Ländlein ob der Enns" ließen sich im entvölkerten Ort nieder und stellten 1660 sogar 54% der Abendmahlsgäste.
1692 erbaute der katholische Graf Franz Albrecht von Oettingen-Spielberg, dem damals Schloss und Forst gehörten, eine Kapelle neben dem Schloss. Er siedelte vor allem katholische Familien an.
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Im Jagdschloss wohnte der Hausvogt. Es war vor allem von Juni bis Spätherbst belebt. Einblicke in das Leben damals geben zahlreiche Verordnungen, in denen die Obrigkeit sich aus religiöser Gesinnung gegen die damalige "Zuchtlosigkeit" wandte. So reglementierte zum Beispiel die Verordnung von 1780 sogar, welche "Speise und Trank" bei Taufen, Hochzeiten und Todesfällen gereicht werden durfte, - getrennt für Arme und Reiche.
Seit 1700 bestand in Dornstadt und Hirschbrunn Schulpflicht. Die Hirschbrunner wurden bis 1846 vom Hausvogt im Schloss unterrichtet. Die konfessionelle Trennung in der Schule wurde erst 1967 aufgelöst. Erst danach löste sich auch langsam die Trennung Dornstadts in eine "katholische und eine evangelische Straßenseite" auf.
Nach dem 2. Weltkrieg diente das Schloss als Lagerraum (s. Bild).
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Quellen:
Pfarrer Storf: Geschichte der katholischen Kuratie Hirschbrunn, 14. Sept. 1876,
Lehrer Winter: Ortsgeschichte von Hirschbrunn, o. J., ca. 1960,
Lehrer A. Hopp: Dornstadt - aus seiner Geschichte, ergänzt bis ca. 1990