4.3 Methodische Forschungsziele

Ein wichtiges Teilziel des planungsmethodischen Forschungsprojektes "Bürgergesteuertes Regionsmarketing Nordschwaben/Westbayern" ist deshalb die Ausarbeitung von laienverständlichen Methoden darüber, was wie wo miteinander verknüpft werden kann, sollte oder muß!

Zum Beispiel ergäbe sich allein aus dem konsequenten Einsatz der modernen Kommunikationstechniken für die derzeit "armen" Kommunen ein ungeheueres Einsparpotential. Etwa ein Drittel der derzeitigen Tätigkeiten einer Verwaltung könnte damit sicher eingespart bzw. besser durch höherqualitative Tätigkeiten ersetzt werden.

Nehmen wir nur als Beispiel, dass eine Baugenehmigung kompetent innerhalb eines Tages (zuzüglich der ebenfalls reduzierbaren gesetzlichen Auslegungsfristen) durchführbar werden soll.


Wenn ein Antragsteller alle Rauminformationen via Internet verfügbar hat, kann er schon vorab die meisten Konflikte vermeiden bzw. unvermeidbare begründen.


Da alle Zeiten zur Informationsbeschaffung und Informationsweitergabe weitgehend entfallen, können auch Auslegungsfristen u. ä. deutlich reduziert werden. Das Verfahren könnte dann etwa so ablaufen:

Der zuständige Abteilungsleiter könnte einen - via Internet - eintreffenden Antrag innerhalb von Minuten per Knopfdruck an alle ihm wichtig erscheinenden Fachleute weiterleiten.


Diese hätten flächendeckend alle realen und rechtlichen raumbezogenen Informationen verfügbar und könnten diese über den neuen Antrag überlagern.


Der Computer selbst würde dabei alle Konfliktpunkte aufzeigen und der jeweilige Fachmann müßte diese Punkte lediglich aus seinem Fachwissen heraus bewerten und seine Bewertung an den Abteilungsleiter zurücksenden. Das dauert höchstens noch Stunden.

Der Abteilungsleiter schaltet dann per Vidiokonferenz diejenigen Fachleute zusammen, die Lösungskompetenz zu verbliebenen nicht von ihm allein entscheidbaren Konflikte haben.


Eventuell verbleibende Konflikte werden dem Antragsteller zur Lösung zurückgesandt, oder der formal geprüfte Antrag wird ausgelegt. Da auch alle Betroffenen alle Informationen haben, sind ebenfalls schnelle Stellungnahme möglich. Der Antrag kann also sehr viel schneller (eventuell unter Auflagen) genehmigt werden.

Die Ausarbeitung solcher Methoden zur

(So wird es z. B. durch die vorgesehene Darstellung der vorhandenen Wirtschaftsstruktur nicht nur für auswärtige Investoren, Existenzgründer u. ä. wesentlich leichter, sich einen Standort im Gebiet zu suchen, sondern auch ortsansässige "Kunden" werden es leichter haben "vor Ort" gesuchte Produkte zu finden (und damit oft erhebliche Beschaffungskosten einzusparen!).

Zwar sollen diese Ziele durch die wesentliche Verbesserung der Informierung sowieso leichter erreichbar gemacht werden. Aber jeder Bürger, jede Institution hat auch eigene Prioritäten und ist dadurch begrenzt. Doch wo liegen diese Grenzen, - objektiv und individuell?

Es erhebt sich die Frage:


Werden die bisherigen Organisationsstrukturen, z. B. der Verwaltung in die entstehende wesentlich kommunikativere Welt 1:1 übertragbar sein? Das Beispiel Bauleitplanung läßt eher erhebliche Strukturveränderungen vermuten.

Ähnlich die kommende doppelte Buchführung in den Gemeinden usw.! (Um es am Beispiel positiver auszudrücken: Um wieviel Prozent günstiger könnte manche Gemeinde ihre Kredite erhalten, wenn Sie der Bank gegenüber auch ihre Vermögenssituation bewertet aufzeigen könnte?)

Die Aufbereitung solchen methodischen Handwerkszeuges ist das eigentlche Motiv dafür, daß wir als private und universitäre Institute selbst etwa 150000 Euro in dieses Forschungsprojekt stecken.

Zur Zeit sind wir dabei, die Zwischenergebnisse in einer "Kleinen Planungsfibel" zusammenzufassen!

(Sie werden Verständnis dafür haben, daß an dieser Wissenssammlung nur diejenigen beteiligt werden, die sich auch in irgendeiner Form - z. B. als Paten - finanziell am Projekt "Bürgergesteuertes Regionsmarketing Nordschwaben/Westbayern" beteiligen.)